Generalisierungen
:Eigenschaften
:Involvierte Definitionen
:Veranstaltung
: EiSReferenz
: @henze2019, Eigener Beweis
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Definition: Hypergeometrisch verteilte Zufallsvariable
Sei
die Anzahl möglicher Erfolge.
Seidie Anzahl möglicher Nieten. Es werde
mal gezogen ohne Zurücklegen gezogen, wobei die Reihenfolge irrelevant ist. Wir bezeichnen die Zufallsvariable
als hypergeometrisch verteilt , wenn Hierbei gilt:
gibt an, wie viele Treffer gezogen wurden gibt die Wahrscheinlichkeit dafür an, dass genau Treffer gezogen wurden.
Anmerkung
Interpretation
Wir betrachten die Verteilung nun noch einmal genauer.
Die Wahrscheinlichkeit, beim
-fachen Ziehen genau Treffer zu erhalten, entspricht damit:
- der Anzahl Kombinationsmöglichkeiten, aus den
möglichen Treffern genau zu ziehen, - multipliziert mit der Anzahl Kombinationsmöglichkeiten, aus den
Nieten genau zu ziehen - dividiert durch die Anzahl der Kombinationsmöglichkeiten, aus den insgesamt
Treffern und Nieten irgendwelche Ergebnisse zu ziehen.
Beispiel: Stabdiagramme nach @henze2019
Herleitung
Achtung
Für die ursprüngliche Herleitung nach Henze, siehe Herleitung der hypergeometrischen Verteilung nach Henze. Einige Teile sind identisch.
Der größte Unterschied besteht darin, dass Henze als Grundraum ein U2 Urnenexperiment annimmt, während ich hier ein U4 Urnenexperiment wähle, das der Ausgangslage (m.M.n.) eher entspricht.
Die Identität
entspringt der Herleitung von Henze.
Um die hypergeometrische Verteilung herzuleiten, suchen wir zunächst die geeigneten Grundbegriffe. Heißt:
- Einen geeigneten Grundraum.
- Eine geeignete
-Algebra. - Ein geeignetes Wahrscheinlichkeitsmaß.
- Eine geeignete Zufallsvariable.
Haben wir diese Begriffe einmal gefunden, führen sie uns fast wie automatisch zu der Definition der hypergeometrischen Verteilung
Herleitung des Grundraums
Seien also
Und seien
Insgesamt haben wir also
Normalerweise sind die Kugeln bei Urnenexperimenten nummeriert. Hier haben wir nur Farben gegeben. Daher führen wir jetzt ein Nummerierungsschema wie folgt ein:
Sei
Sei
Dann lässt sich jede Ziehung aus
Wobei
Für den Grundraum
Als
Herleitung des Wahrscheinlichkeitsmaßes
Als Wahrscheinlichkeitsmaß
Wobei
Diese Annahme ist sinnvoll, da jede der insgesamt
Beispiel: Seien
Herleitung der Zufallsvariable
Wir erinnern uns kurz an die ursprüngliche Fragestellung.
Memo - Ursprüngliche Fragestellung
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass genau
gezogene Kugeln rot sind?
Heißt: Unser
Hierzu bietet sich das Konzept der Zählvariable an. Sei
Wobei
Die Indikatorfunktion
Achtung
Hier geht es nicht um die Zieh-Reihenfolge, denn die Tupel sind ja aufsteigend nach den Nummern der Kugeln sortiert.
Tipp: Kleiner Ausflug zu dem Eintreten von Ereignissen
Das Ereignis
tritt genau dann ein, wenn die Kugel an der -ten Stelle rot ist. Was für die anderen Kugeln gilt, ist egal. Sie könnten beispielsweise ebenfalls rot sein. Beobachten wir also ein Ergebnis
, bei dem sich an den Stellen, also rote Kugeln befinden, so treten die Ereignisse alle gemeinsam ein.
Herleitung der Ursprungsfrage
Nun, da wir sowohl
Memo - die ursprüngliche Frage
. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass genau gezogene Kugeln rot sind?
Nach der Mengenschreibweise bei Zufallsvariablen gilt:
Im Nenner stehen also alle möglichen Ergebnisse aus dem Grundraum, während im Zähler genau diejenigen Tupel
Um die Wahrscheinlichkeit
Wie viele Tupel gibt es, die genau rote Kugeln enthalten?
Wie setzt sich ein solches Tupel
Um zu bestimmen, wie viele solcher Tupel es gibt, müssen wir also
- Bestimmen, wie viele Möglichkeiten es gibt, aus den insgesamt
roten Kugeln genau rote Kugeln zu ziehen. - Bestimmen, wie viele Möglichkeiten es gibt, aus
schwarze Kugeln zu ziehen. - Bestimmen, wie viele Möglichkeiten es gibt, diese Kugeln auf den
Stellen des Tupels zu verteilen.
Der 3. Punkt ist hierbei ganz leicht zu beantworten: es gibt nur eine einzige Möglichkeit, denn die Reihenfolge ist ja durch die Nummern der Kugeln festgelegt und jede Nummer kann nur einmal auftreten.
Die anderen beiden Aspekte schauen wir uns jetzt genauer an:
Wie viele Möglichkeiten gibt es, rote Kugeln zu ziehen? (Ohne Zurücklegen)
Angenommen, wir hätten eine Urne mit genau
Damit handelt es sich bei der Fragestellung um ein Urnenexperiment des Typs U4, für das es nach Definition genau
Nach der Proposition über die Anzahl aller k-Kombinationen ohne Wiederholung wissen wir:
Es gibt also genau
Wie viele Möglichkeiten gibt es, schwarze Kugeln zu ziehen? (Ohne Zurücklegen)
Hier gelten dieselben Betrachtungen wie bei den
Es gibt also genau
Möglichkeiten,
Tipp
Nach Definition des Binomialkoeffizienten ist
, falls . Wenn wir also mehr schwarze Kugeln ziehen müssten, als es überhaupt schwarze Kugeln gibt, dann können wir damit nur scheitern.
Und wie viele Möglichkeiten gibt es jetzt für Tupel mit genau roten Kugeln? (Ohne Zurücklegen)
Wir müssen an dieser Stelle nur noch die Möglichkeiten aus den Gleichungen
für die Anzahl möglicher Tupel
Nach Gleichung
Nun müssen wir nur noch
Wir erhalten also:
Was zu zeigen war 🎉