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Definition: Poisson-Verteilung
Sei
die Anzahl erwarteter Treffer in einem gegebenen Zeitintervall. Wir bezeichnen die Zufallsvariable
als Poisson-verteilt , wenn
gibt an, wie viele Treffer in dem gegebenen Zeitintervall gezogen wurden, gibt die Wahrscheinlichkeit dafür an, dass genau Treffer in dem gegebenen Zeitintervall gezogen wurden.
Anmerkung
Und was ist mit der Anzahl an Zügen?
Die Anzahl der Züge ist tatsächlich nicht weiter relevant, da es nur um die Anzahl erwarteter Treffer in einem Zeitintervall geht.
(Tatsächlich geht die Anzahl der Züge sogar gegen
, wie in der Herleitung ersichtlich wird.)
Wann nutze ich die Poisson-Verteilung?
Die Poisson-Verteilung bietet sich immer dann an, wenn es darum geht, wie wahrscheinlich eine Anzahl von einzeln sehr unwahrscheinlichen Ereignissen über einen Zeitraum (oder auch in einem Gebiet/einer Fläche) eintritt.
Beispielsweise bei:
- dem Zerfall von Atomen,
- der Anzahl von Gewittern,
- der Anzahl von Unfällen,
- der Anzahl von Schreibfehlern,
- der Anzahl von Defekten,
- der Anzahl von Produktionsfehlern.
Herleitung
Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Poisson-Verteilung herzuleiten. Hier betrachten wir zunächst nur die Herleitung über die Binomialverteilung.
Herleitung über die Binomialverteilung (Gesetz seltener Ereignisse)
Grundlegende Betrachtungen
Die Poisson-Verteilung
Das leuchtet ein, denn
- die Binomialverteilung gibt uns die Wahrscheinlichkeit dafür, bei
Versuchen genau Treffer zu erzielen - die Poisson-Verteilung gibt uns die Wahrscheinlichkeit dafür, bei
Versuchen genau Treffer zu erzielen
Sei
Die Anzahl erwarteter Treffer einer binomialverteilten Zufallsvariablen ist gleich dem Erwartungswert der Binomialverteilung für
Für die Poisson-Verteilung haben wir festgelegt, dass die Anzahl erwarteter Treffer durch
Wir verlangen daher nun auch für die Folge der binomialverteilten Zufallsvariablen
Es gelte also:
Das heißt nach Interpretation der Binomialverteilung: wir führen zwar immer mehr Versuche (
Berechnung des Grenzwertes
Wir haben also eine Folge stochastisch unabhängiger Zufallsvariablen
Wir stellen jetzt zunächst einmal die Formel für
Hierbei nutzen wir unter anderem die Definition der fallenden Faktoriellen
Nach Definition gilt also:
Nach Gleichung
Gleichung
Hierzu betrachten wir einmal die vier (Haupt-)Bestandteile von Gleichung
1. Hauptbestandteil ( )
Hier gilt: der Limes ist gleich der Ausdruck selbst, denn er ist überhaupt nicht von
2. Hauptbestandteil ( )
Das ist jetzt schon etwas trickreicher. Es gilt:
3. Hauptbestandteil ( )
Da
Da
Ich habe gerade keine Zeit für den Beweis, aber für die Folge gilt:
- To-do: Beweis für Konvergenz gegen
nachholen.
4. Hauptbestandteil ( )
Es gilt:
Schluss
Mit den gerade aufgestellten Gleichungen