Bewiesen durch
:Involvierte Definitionen
:
Theorem: Existenz p-ter Wurzeln
Ist
mit und , so gibt es eine -te Wurzel aus .
Beweis
Der Beweis wird sehr lang und (imho) kompliziert. Aber wir schaffen das😊
Ist
Daher seien im Folgenden
Wir definieren nun eine Menge
Im Folgenden wird es erst unser Ziel sein, zu zeigen, dass
Anschließend werden wir herausfinden, dass es sich bei diesem Supremum um die p-te Wurzel aus
Damit
Sei
Damit ist also mindestens
Also, weiter im Programm:
1 Die Menge hat ein Supremum
Um zu zeigen, dass
1.1 ist beschränkt
Da
Da
Mit dem Transitivitätsgesetz (A7) gilt also:
und mit Lemma 12.2.66 folgt:
Damit ist
1.2 hat ein Supremum
Dass
Dieses Supremum bezeichnen wir nun mit
Insbesondere gilt für
DANGER
Da
ein Supremum ist, muss nicht gelten
Im Folgenden wollen wir zeigen, dass
2 Das Supremum ist die -te Wurzel aus
Wir werden den Beweis per Widerspruch führen. Das heißt konkret, dass wir die Aussagen
und beide zu einem Widerspruch führen werden.
Nach dem Trichotomiegesetz (A6) muss dann gelten, dass
womit
2.1 Erster Fall: Sei
Dann gilt mit dem Binomischen Lehrsatz für alle
mit
und
Da
(hatten wir für den Fall angenommen) gilt mit Proposition 12.2.13 auch
(denn beide Faktoren sind
Mit dem Satz des Eudoxos gibt es ein
Durch Umformen dieser Ungleichung erhalten wir:
HINT
Interessanterweise ist das genau das Endergebnis der Ungleichung, die wir oben berechnet hatten. Zu Erinnerung:
Damit gilt also:
Das ist aber nichts anderes als
Nach Definition der Menge
Und da
Also:
und Das ist ein Widerspruch zu der Annahme, dass das Supremum von ist - dabei war das ja genau unsere Definition von !
Damit kann
2.2 Zweiter Fall: Sei (und damit auch )
Dieser Teil wird hart. Wir werden zwei logische Schlussketten führen, die beide zusammenhängen und deren Kombination uns am Ende zu einem Widerspruch führen wird (und genau das ist ja auch das Ziel).
Wir werden schließlich zeigen können, dass
Das ist ein Widerspruch, denn laut Definition von
das heißt,
Wie machen wir das?
- Zunächst wählen wir uns ein Element
, das kleiner ist als . - Dann zeigen wir allerlei Eigenschaften des Elements. Unser Ziel ist aber, zu zeigen, dass
größer sein kann als . - Wir zeigen, dass es ein
geben muss mit - und damit auch↯ - Nach Definition von
ist das jedoch ein Widerspruch.
2.2.1 Ein Element (also ), dass kleiner als ist
Wir hatten ja schon festgestellt, dass
Das heißt: nehmen wir uns eine Zahl
Eine solche Zahl (quasi
mit
Solange
Wie in der Beweisskizze schon angemerkt, ist es unser Ziel, zu zeigen, dass
Wir wollen also
2.2.2 Abschätzung von nach unten
Terme der Form
Der Term in der Klammer auf der rechten Seite erfüllt jetzt alle Voraussetzungen für die Bernoulli’sche Ungleichung. Oder?
Noch nicht ganz, dafür müsste nämlich auch gelten, dass
Formen wir diesen Ausdruck etwas um, erhalten wir
Für welche
die Bernoulli'sche Ungleichung gilt Die Bernoulli’sche Ungleichung gilt also, solange
Ist also
Ursprünglich wollten wir ja
Abschätzung von
Solange
, gilt mit der Bernoulli’schen Ungleichung:
Was bringt uns das jetzt?
Nun, wir wollten ja eigentlich zeigen, dass
Bis jetzt haben wir gezeigt, dass
Wenn wir jetzt noch zeigen können, dass
Das ist also unser Ziel für den nächsten Abschnitt
2.2.3 Für welche gilt: ?
Um uns das Leben etwas zu vereinfachen, führen wir jetzt eine längere Kette aus Äquivalenzumformungen.
Unser Ziel dabei ist es,
Invertieren wir den Ausdruck jetzt noch einmal, erhalten wir (mit Proposition 12.2.15):
Das heißt:
Für welche
gilt: ? Solange
, gilt die Ungleichung:
Mit dem Satz des Eudoxos können wir ein solches
2.2.4 Zusammenführung und Widerspruch
Mit dem Satz des Archimedes können wir ein
Das heißt: unser
- größer als
und - größer als
Dadurch gelten die zwei Abschätzungen, die wir oben gemacht haben, nämlich:
, denn und , denn
Es gilt also:
Da wir ja schon festgestellt haben, dass
Da
Mit Lemma 12.2.66 gilt dann weiter, dass
Das ist jedoch ein Widerspruch
3 Schluss
Da
Es folgt, dass