Definition: Pólyasches Urnenmodell

Als Pólyasches Urnenmodell bezeichnen wir ein Zufallsexperiment nach dem folgenden Schema:

Seien die ersten Kugeln in einer Urne rot.
Seien die verbleibenden Kugeln schwarz.
Es wird insgesamt -mal gezogen.

Bei jedem Zug wird:

  • Eine Kugel zufällig gezogen.
  • Die Farbe der gezogenen Kugel notiert.
  • Die Kugel zurück in die Urne gelegt.
  • weitere Kugeln der Art der gerade gezogenen werden in die Urne gelegt.
    • ist negativ, so werden entsprechend Kugeln entnommen.

Die Hypergeometrische- und die Binomialverteilung sind Spezialfälle der Polya-Verteilung

  • Für entspricht die Polya-Verteilung der Binomialverteilung mit .
  • Für entspricht die Polya-Verteilung der hypergeometrischen Verteilung mit .

Anmerkung

Historischer Hintergrund

Das hier beschriebene mehrstufige Urnenmodell wurde 1930 von George Pólya (1887-1985) vorgeschlagen, um die Ausbreitung ansteckender Krankheiten zu modellieren.

Beispiel: Stabdiagramme nach @henze2019